Über den Verstand hinaus ins Neue Bewusstsein
Der Verstand ist der Teil von uns, der uns erlaubt uns hier in der irdischen Welt zurechtzufinden. Seine Aufgabe ist es zu analysieren, zu sortieren, zu ordnen und zu vermessen. Im Laufe der Jahrtausende hat der Verstand immer mehr Räume eingenommen - Räume, die ihm nicht zustehen. Wir haben uns immer weiter von unserer Fähigkeit des Wahrnehmens, des Fühlens entfernt. Ist es nicht so, dass wir unserem Fühlen gar nicht mehr so richtig vertrauen, weil unser Verstand sofort hereinkommt und mit seiner Überprüfung und Einschätzung beginnt? Wir wissen schon gar nicht mehr, was Wahrnehmen wirklich bedeutet. Der Verstand ist eingesprungen und hat die Räume der Emotionen erschaffen.

Emotionen ersetzen das Fühlen, sie imitieren Gefühle. Sie sind in Wirklichkeit jedoch keine echten Gefühle. Emotionen haben ihren Ursprung im Verstand. Wir sagen z.B., 'ich bin wütend, weil...' und dann folgt ein Gedanke warum wir wütend sind. Nun, wir können jede andere Emotion hier einfügen, das entscheidende ist, dass Emotionen durch unser Denken hervorgerufen werden. Und Denken bzw. Gedanken sind Teil des Verstandes.

Im Falle des Denkens, das Emotionen hervorruft spielen immer Beurteilungen oder Bewertungen eine Rolle. Ohne Beurteilung oder Bewertung ist es eine einfache unmittelbare Wahrnehmung. Aber meist übernimmt sofort der Verstand die Führung und stülpt der Wahrnehmung eine Beurteilung oder Bewertung über. Und dieser Vorgang ruft die Emotionen hervor. Die Beurteilungen und Bewertungen kommen von unseren Glaubensvorstellungen, von unserer Vorstellung, was richtig oder falsch oder angemessen bzw. unangemessen ist und welche Erwartungen wir haben.

Der Verstand hat die Kontrolle übernommen und jetzt erlebt er gerade eine sehr herausfordernde Zeit. Warum ist das so? Wie könnte sich das gerade in deinem Leben manifestieren? Und wie können wir mit den Veränderungen, die uns überall begegenen, umgehen? Wie können wir den Übergang, in dem wir uns befinden, unterstützen?

Die Energien sind seit 2012 sehr intensiv. Es strömen eine Menge neue Energien herein, Energien, die noch nie hier waren im Bereich der Erde. Die Intensität dieser Energien erzeugt in uns Druck und Unruhe. Wir beginnen vieles in Frage zu stellen, unser Verstand rast auf Hochtouren. Er hat enorme Schwierigkeiten mit der Geschwindigkeit, in der sich momentan alles bewegt, mitzukommen. Unsere inneren Dämonen erwachen, sie erschrecken uns, und sie führen ihren Dämonentanz um uns herum auf. Und wir haben vielleicht sogar das Gefühl, sie treiben uns in den Wahnsinn.

Unter "inneren Dämonen" verstehe ich all die Stimmen, die dich an dir selbst zweifeln lassen, die dir einreden, unzulänglich zu sein, minderwertig, fehlerhaft, schuldig (für was auch immer), böse, niederträchtig, faul, nichts auf die Reihe zu kriegen, im Leben völlig zu versagen, nichts wert zu sein, alles falsch gemacht zu haben .... Angst und Depression scheinen möglicherweise übermächtig zu werden. Oder du hast das Gefühl, es wird dir alles zu viel; du kannst nicht mehr; und du fragst dich, was das alles soll.

Was geschieht hier?
Der Verstand versucht über alle Energien, die vorhanden sind und die zusätzlich hereinkommen, die Kontrolle zu behalten. Doch er kann es nicht, er ist vollkommen überfordert. Deshalb hast du vielleicht das Gefühl, dir entgleitet so manches, was vorher gut funktioniert hat.

Der Verstand versucht zwar die Kontrolle aufrecht zu erhalten, aber in Wirklichkeit ist er dessen unendlich müde. Er sehnt sich danach in dein Bewusstsein integriert zu werden. Das bedeutet, die Kontrolle völlig loszulassen, das scheinbare Chaos zu erlauben. Zerfällt dann unsere Integrität? Zerfällt dann die Welt? Lösen wir uns ins Nichts auf? Diese Fragen entstehen, weil wir uns hauptsächlich über unseren Verstand definieren. Aber wir sind nicht unser Verstand. Wir sind Bewusstsein, Bewusstsein das sich beständig ausdehnen will. Der Verstand dagegen erhält die bestehenden Grenzen und Muster aufrecht. Er funktioniert durch Wiederholung und Beständigkeit. Das vermittelt uns eine gewisse Sicherheit. Gleichzeitig geht unsere Freiheit verloren. Wenn wir sehen, was in der Welt geschieht, können wir fühlen, dass eine unglaubliche Sehnsucht nach Freiheit vorhanden ist. Sie möchte die Ketten sprengen.

Nun, der Verstand weiß, dass seine Zeit vorüber ist. Er war ein wichtiger Teil der evolutionären Menschheitsentwicklung. Doch die Entwicklung bleibt nicht stehen, und der Verstand unterstützt uns sogar darin weiterzugehen.

Das scheint eine paradoxe Situation zu sein. Einerseits möchte sich der Verstand ergeben, andererseits kämpft er um die Kontrolle. Der Konflikt, der hier vorhanden ist, erzeugt einen unglaublichen Druck. Und wie wir wissen, Diamanten entstehen durch sehr hohen Druck und andere Konstellationen, die zusammenkommen müssen. Dieser hohe Druck wird uns früher oder später aus dem Verstand herauskatapultieren. Das sieht für die Außenwelt dann so aus, als ob jemand den Verstand verloren hätte, was er ja auch hat.

Das ist ein ganz natürlicher Prozess, der gerade stattfindet. Und ich weiß, so mancher wird das als sehr bedrohlich empfinden. Wie können wir also diesen Prozess unterstützen, so dass der Übergang leichter und harmonischer vollzogen werden kann?

Wir können diesen Prozess unterstützen, indem wir dem Verstand erlauben zur Seite zu treten; indem wir bewusst Kontrolle loslassen; indem wir mit unserem Verstand sprechen und ihm versichern, dass wir die Kontrolle freigeben, dass wir ihn freigeben; indem wir unserem Verstand bewusst erlauben, sich zu entspannen und dass Dinge nicht unbedingt nach unseren verstandesmäßigen Vorstellungen ablaufen müssen - sie tun es sowieso nicht -, dass wir nicht alles mit unserem Verstand verstehen müssen, dass wir nicht alles erklären können müssen, und dass auch Chaos in unserem Leben sein darf; indem wir aufhören, uns gegen das zu wehren, was ist; indem wir uns erlauben mit unserem Herzen zu fühlen, anstatt mit unserem Verstand zu verstehen; indem wir bewusst atmen und uns erlauben, uns über den Verstand hinaus auszudehnen.

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